Fashiontalk mit Opernsänger Marcus Pelz

„Wenn andere morgens den Verkehrsfunk hören trällere ich mich warm im Auto“

Style Expertin Martina Reuter traf im Gablitzer Dorfcafe Marcus Pelz.  Auf den ersten Blick ein korrekt angezogener Bankberater oder
Versicherungsvertreter. Weit gefehlt. Marcus Pelz ist seit über 20 Jahren fixes Mitglied der Wiener Staatsober. Der gebürtige Stuttgarter
ist 1998 nach Wien gekommen um beruflich Fuss zu fassen. Ziel: Oper, Theater, Musical- die große Bühne.

Sein Talent ist seine Stimme. Schon von klein an hat Marcus gesungen. Anfangs im Schülerchor, später bei Amateurgruppen, heute an der Wiener
Staatsoper.

„Ich wollte schon immer Singen, die Wiener Staatsoper ist für viele das große Ziel. Ich habe es immer gehofft es zu schaffen, vor 20
Jahren bekam ich dann das Ticket auf die große Bühne“ strahlt Marcus.

Mittlerweile spielt er im Jahr 64 Opern, er hat über 110 Stücke verinnerlicht, probt täglich und muss sehr gut auf sein „Werkzeug“
seine Stimme achten. „Wenn ich morgens von Gablitz in den ersten Bezirk fahre und gerne auch mal in Purkersdorf im Stau stehe singe ich
mich sehr laut ein. Stimmübungen sozusagen. Das muss sein, ist wie ein Aufwärmen beim Sport. Natürlich schaut das sehr komisch aus, denn ich muss meinen Mund sehr weit aufreissen“ schmunzelt er. „Egal, wenn mich wer schräg ansieht dann lächle ich zurück“ grinst er.

Marcus lebt mit seiner Frau Elisabeth, eine proffessionelle Pianistin und seinen zwei Söhne seit über 8 Jahren in Gablitz. Aktuell baut er ein Haus um
und pendelt zwischen Staatsopernbühne und Baustelle.

„Da ich fast jeden Abend singe ist mein Arbeitspensum im Moment sehr viel. Aber auch auf einer Baustelle kann man laut singen“ verrät er.
Von Sommernachtstraum über Otello bis hin zur Zauberflöte- jede Oper beherrscht Marcus perfekt.

„Ich spiele sehr gerne auch Kinderoper, ich schlüpfe täglich in Kostüme, viel Make Up, Perücken und extrem schwere Kleider. Privat bin
ich lieber klassisch mit Hemd und Stoffhose oder Jeans. Auch bei den Proben, wo wir kein Publikum haben, ist ein gewisser Dresscode
erwünscht. Lange Hose, geschlossene Schuhe und ein schickes Oberteil sollte schon sein, schliesslich arbeiten wir in der Staatsoper, einer
der drei größten Opernhäuser weltweit“ erklärt der Wahlgablitzer.

„Ich gehe kaum einkaufen, mein Gewand besitze ich sehr lange, manchmal sogar über 20 Jahre. Ist super denn die Mode kommt ja immer wieder
grinst er. Auf der Bühne ist Marcus ein komplett anderer, durch die vielen Rollen wechselt er oft den Charakter.

„Ich spiele am meisten Könige und Bösewichte, das finde ich immer sehr spannend, da kann man mit er Stimme auch sehr gut arbeiten. Ich muss
aber auch aufpassen damit ich nicht heiser werde, das wäre eine Katastrophe. Gablitz tut mir gut, die Luft ist hier einfach herrlich perfekt für mich“ schwärmt der Stuttgarter.

Ob viele in der Region wussten dass hier ein Opernsänger zuhause ist der jeden Morgen mit weit geöffnetem Mund durch Purkersdorf und
Gablitz saust.. um sich aufzuwärmen…ein lustiges Bild das Marcus uns zeigt. Weiter so!

2019-06-24T14:07:18+00:00Juli 3rd, 2019|Mode|0 Kommentare